Als die Gesamtkonferenz und der Schulvorstand der gerade erst gegründeten IGS Volkmarode vor gut einem Jahr die Kooperation mit dem Staatstheater Braunschweig und der Braunschweiger Bürgerstiftung beschlossen, hatten Schüler, Eltern und Kollegium noch eine eher vage Vorstellung von dem „frischen Wind“, den dieser Beschluss in unsere junge Schule bringen würde.
Ein belebender Wind, weil es spannend war und ist, wenn sich Schülerinnen, Künstler und Pädagogen zu einem Projekt zusammenfinden um gleichberechtigt schöpferisch und künstlerisch zu arbeiten.
Und obwohl hier Institutionen aufeinander treffen, die scheinbar sehr unterschiedlich sind, erleben alle Beteiligten den Arbeitsprozess als gewinnbringend.
Die Fachleute des Theaters helfen bei der Projektentwicklung und -realisierung, sie öffnen Zeit-Räume und ermöglichen Kindern somit Einblicke in eine neue Welt.
Die Lehrkräfte planen und gestalteten den Unterricht team- und projektorientiert, bilden sich fort und entwickeln kreative Konzepte, um die Schüler für die Projektidee zu begeistern.
Und die Kinder begeistern ihrerseits die Erwachsenen mit ihrem Einfallsreichtum und ihrem manchmal ganz neu entdeckten Selbstvertrauen, weil sie im Projekt erfahren konnten, dass sie Stärken haben, die bisher noch nicht entdeckt worden waren.
Auch wenn der frische Wind manchmal recht heftig weht, z.B dann, wenn kurz vor den Konferenzen zu den Lernentwicklungsberichten eine Premiere ansteht, freuen sich alle Beteiligten schon auf die nächsten Aktionen von „Theater in die Schule“.
Wir danken der Bürgerstiftung Braunschweig und dem Staatstheater Braunschweig für den unterstützenden Rückenwind dabei, unseren Schülerinnen und Schülern neue Horizonte zu eröffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ganz besondere Erfolge zu erleben.
Erfolge, die für alle Beteiligte langfristig spürbar sein werden:
Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler entdecken die unterschiedlichen Aspekte des Theaters als Bereicherung von Unterricht und Schulleben.
Praktisch umgesetzt wird diese Bereicherung durch die
- Anbindung an Unterrichtsprojekte unterschiedlicher Fächer und Jahrgangsstufen
- projektorientiertes, fächerübergreifendes Arbeiten unter der Klammer „Theater“
- Arbeit mit Künstlern und Künstlerinnen in der Schule
- Probenbesuche, Workshops, Gespräche mit Künstlern
- Unterstützung durch das Theater mit einem kostenfreien und zielgerichteten theaterpädagogischen Zusatzprogramm
Schon jetzt ist sichtbar:
- Theateraufführungen der AGs prägen eindrucksvoll das Kulturleben der Schule bei verschiedenen Veranstaltungen.
- Mit Beginn des laufenden Schuljahres wählten von 300 Schülern fast 100 eine Theater-AG.
- Bei den Umbauplanungen wird ein besonderer Fokus auf die Gestaltung der Bühne im Atrium gelegt.
- Geplant sind ein Wahlpflichtkurs „Darstellendes Spiel“ im kommenden Schuljahr und Praktika im Staatstheater in den Bereichen Handwerk, Technik, Dramaturgie und Management.
Die IGS Volkmarode wird so ein unverwechselbares Profil entwickeln.
Das Braunschweiger Staatstheater lernt seinerseits die Ansichten, Meinungen und Interessen und Erfahrungen der jungen Menschen kennen, aus denen Impulse für die eigenen Inszenierungsprozesse und Spielplangestaltungen erwachsen. Langfristig wird hier ein Braunschweiger Publikum heranwachsen, das ohne Schwellenangst und mit einiger Sachkenntnis die Inszenierungen des Staatstheaters besuchen wird.
Neben dem Elternhaus ist die Schule der Ort, an dem kulturelle Bildung möglich und nötig ist. Die Bedeutung der Schule bei dieser Aufgabe hat zugenommen. Dazu benötigen Lehrer und Schüler Verbündete. Kulturelle Bildung ist deshalb die gemeinsame Aufgabe von Kulturinstitutionen, von Elternhaus und Schule.
Im Folgenden stellen diese unterschiedlichen Beteiligten an dem Projekt ihre Gedanken und Erfahrungen vor.