Die Honigbiene spielt eine wichtige Rolle für das „gesunde” Gleichgewicht eines Ökosystems. So ist es zu allererst ein Anliegen von Schulen im Sinne des Bildungsauftrages und der Nachhaltigkeit, Schülerinnen und Schülern die grundlegenden ökologischen zusammenhänge ganzheitlich und praxisorientiert zugänglich zu machen.
Schulbienen in Volkmarode
Im Bewusstsein der Bedeutung der Honigbiene für Umwelt und Mensch hat die IGS Volkmarode im Jahr 2013 beschlossen, ein Schulbienen-Projekt ins Leben zu rufen und mit dem nötigen Startkapital auszustatten. Im März 2014 wurden zwei auf Sanftmütigkeit gezüchtete Bienenvölker beschafft. Bis zum Sommer machten sich die Naturwissenschaftslehrkräfte mit dem Projekt vertraut und die betreuenden Lehrkräfte wurden bei der Fortbildung „Lernen durch Umweltengagement – bestechend gut?!” speziell geschult.
Elf Schülerinnen sind seitdem in einer Arbeitsgemeinschaft jeden Donnerstagnachmittag tatkräftig im Einsatz, wenn es um Bienen und deren Behausung geht, die sogenannten Beuten. Inzwischen haben sie schon ein ganzes Bienenjahr erlebt, manche von ihnen sogar zwei, da die AG nur für ein ganzes Jahr gewählt werden kann. Letztere engagieren sie schon jetzt als Schülerexperten und führen Neulinge der AG an die Bienen heran. Innerhalb dieser Zeit haben sie verschiedenste Bereiche der Imkerei kennengelernt:
Instandhaltung und künstlerische Gestaltung der Bienenbeuten, kontinuierliche Kontrolle/Durchsicht der Bienenvölker, Beobachtung der Entwicklungen und Verhaltensweisen im Bienenvolk, Honigernte inklusive Schleudern und Abfüllen, Maßnahmen zur Behandlung gegen die Varroamilbe und schließlich Wachsverarbeitung zu Weihnachtskerzen.
Die nächsten Schritte sind auch schon ins Auge gefasst: Ein Wahlpflichtkurs (WPK) macht es sich ab Sommer zur Aufgabe, einen alten Bauwagen, der im schuleigenen Biotop mit Teich steht, bienengerecht umzugestalten. Hier sollen 2017 bis zu drei Völker einziehen. Ein weiterer WPK beschäftigt sich mit der Herstellung selbst konstruierter Holzbeuten, die eigene Verbesserungsideen gegenüber herkömmlichen Varianten prüfen sollen. Im Allgemeinen hat jede Lehrkraft die Möglichkeit, in Absprache die Völker in den Unterricht zu integrieren. Eltern unterstützen dieses Projekt sehr, zum Beispiel durch Biotopgestaltung, Pflanzung von Schlehen als Bienenweide und Spenden an den Förderverein der Schule. Auf lange Sicht ist geplant, dass das Projekt sich durch eine eigens gegründete Schülerfirma trägt und weiterentwickelt wird. Erste Kontakte bestehen zu einer Grundschule für eine mögliche Kooperation.
Quelle: Umweltzeitschrift